Touristisches Angebot und Verkehrsberuhigung waren Thema in Bodenmais

Veröffentlicht am 01.11.2009 in Inneres

Das Besucherbergwerk auf dem Silberberg hoch über der Marktgemeinde und auch ein Versuchsprojekt zur Verkehrsberuhigung im Ortskern waren neben der jugendpolitischen Bildung der Jusos Kamp-Bornhofen zwei weitere Themen, mit denen sich die Gruppe in Bodenmais im Laufe ihres dortigen Besuchs beschäftigte.

Mit Bergmannskleidung und Schutzhelm ausgerüstet, machte man sich zunächst in den Eingangsbereich des Stollens auf. Bei der Führung durch den über 600 Meter langen Barbarastollen erlebten die jungen Leute einen beeindruckenden Weg, der sie tief ins Innere des Silberbergs bis zu einer großen Aushöhlung, dem Großen Barbaraverhau, führte. Beeindruckende Maschinen und Förderschächte sind noch heute funktionstüchtig und wurden bei der Besichtigung vorgeführt. Die Jusos konnten im Laufe des Besuchs einen entsprechenden Eindruck über die schwere Arbeit unter Tage gewinnen. Hans-Peter und Simon Lewenz waren ebenfalls beeindruckt und fühlten sich nach eigener Auskunft nach der Führung ein Stück weit 'in eine andere Zeit versetzt.'
Noch heute birgt der Silberberg mehr als 60 verschiedene Arten an Mineralien in seinem Inneren. Erste urkundliche Erwähnung erfuhr der Stollen im Jahr 1313. In den folgenden Jahrhunderten wurde der Stollen immer wieder unter andere Aufsichten gestellt und wechselte teilweise die Eigentümer. Auch legte man das Augenmerk beim Abbau zu unterschiedlichen Zeiten auf verschiedene Vorkommen. Neben Silber wurde insbesondere auch Vitriol gesotten. Heute ist das seit 1962 für Besucher geöffnete Bergwerk, wie auch für die Jusos, einer der touristischen Anziehungspunkte von Bodenmais. Wenn man solche Potenziale besitze, so die Meinung von Maximilian Lewentz und Felix Dedekind, müsse man sie richtig vermarkten. Auch Kamp-Bornhofen könne hier und dort seine Chancen noch besser nutzen, stimmten Mathias Kutzner und Mike Weiland den beiden zu.
Der Tourismus bringt auch viel Autoverkehr mit sich. Im Ortsinneren machen sich daher Markträte (Ratsmitglieder) und der 1. Bürgermeister Michael Adam (SPD) seit einiger Zeit Gedanken, wie man dem Autoverkehr und insbesondere deren Geschwindigkeit Herr werden kann. Die Gemeinde Bodenmais hat daher vor geraumer Zeit ein Erpobungsprojekt gestartet. In der Bahnhofstraße, unmittelbar auf einem längeren Abschnitt vor dem Rathaus, wo sich auch angrenzend Hotelbetriebe und Geschäfte befinden, wurden große Betonpflanzringe aufgestellt. Diese sind mit braunem Farbton etwas angenehmer als in ihrer Ursprungsform gestaltet. In die Ringe sind kleine Bäume mit entsprechenden Rankhilfen aus Holz eingelassen. Vorteil dieser Pflanzringe ist es, dass sie mobil sind und somit mittels Radlader vom Standort her relativ einfach verändert oder verschoben werden können. Und das Projekt zeigt Wirkung, wie sich Ratsmitglied Mathias Kutzner und der Kamp-Bornhofener SPD-Vorsitzende Mike Weiland beim Durchfahren der Straße mit dem eigenen Auto selbst überzeugen konnten: "Man macht automatisch langsam, sobald ein Fahrzeug entgegenkommt, weil die Bäume rechts und links jeweils den Fahrbahnbereich einengen."
In der Marktgemeinde Bodenmais habe das Projekt anfangs für viel Wirbel gesorgt, berichtete Bürgermeister Michael Adam im Gespräch mit den Jusos. Aber auch er ist der Überzeugung, dass die Bäume den Verkehr gut bremsen. Daher habe der Marktrat von Bodenmais das Projekt nun zeitlich verlängert. Die Jusos beobachteten den Fahrzeugverkehr in der Hauptdurchgangsstraße von Bodenmais und kamen recht schnell zur selben Meinung. Die Nachwuchs-SPDler wollen nicht ausschließen, das Projekt einmal an der einen oder anderen Stelle für Kamp-Bornhofen als Vorschlag zu unterbreiten.

Mit Bergmannskleidung und Schutzhelm ausgerüstet machten sich die Jusos auf ins Innere des Silberbergwerks in Bodenmais. Was sich anfangs als scheinbar lustige Kleidung zeigte, erwies sich während der Bergwerksführung schon recht bald als nützliches Equipment, sonst hätte sich so mancher übel den Kopf in den schmalen und niedrigen Gängen gestoßen.


Verkehrsberuhigung wird in vielen Städten und Gemeinden betrieben. Neue Wege geht seit einiger Zeit die Gemeinde Bodenmais in Bayern mit mobilen Bäumen in Pflanzringen. Die Jusos machten sich ein Bild von dem Erprobungsprojekt in der Hauptdurchgangsstraße der Tourismusgemeinde, das anfangs für viel Wirbel sorgte.